
Unsere Partner-Organisationen
Bei uns tut jeder das, was er am besten kann: Wir kümmern uns um die Kunst, und unsere humanitären und Entwicklungsprojekte werden von professionellen Non-Profit-Organisationen durchgeführt, die über die notwendige Expertise sowie wichtige Tools in ihrem jeweiligen Fachbereich verfügen - und so ganze Arbeit leisten können.
Sobald eines unserer Projekte zu 100% finanziert ist, überweisen wir den gesamten Betrag an die entsprechende Partnerorganisation. Unsere Projektpartner*innen führen die Projekte dann im jeweiligen Zielland durch und halten uns über das Geschehen vor Ort auf dem Laufenden.
Projektdetails
Wusstest Du, dass aktuelle Studien davon ausgehen, der Klimawandel könne durch nichts so effektiv bekämpft werden wie durch Aufforstung? Neu gepflanzte Bäume haben das Potential, bis zu ⅔ der bislang von uns Menschen erzeugten CO2-Emissionen aufzunehmen.
Bäume können aber viel mehr als "nur" CO2 zu binden: Unser Projekt mit Green Ethiopia trägt auch dazu bei, die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort durch Aufforstung nachhaltig zu verbessern, indem wir ihre Ernährungssicherheit steigern und die Wasserversorgung regulieren.
Das liegt daran, dass Wälder Wasser speichern! Sie stoppen während der Regenzeit den Abfluss des Wassers, lassen dieses in den Boden versickern und nach einigen Monaten kommt das Wasser am Fuße von Hügeln und Berghängen wieder an die Oberfläche. Es entstehen Quellen, Tümpel und Teiche, und das sogar während der monatelangen Trockenzeit.
Nun steht dieses Wasser für Menschen, Tiere und Pflanzen zur Nutzung bereit, denn es wird in Dämmen, Brunnen und Weihern aufgefangen und über Kanäle zu den Feldern geführt. Das den Feldern zugeführte Wasser wird für die Bewässerung von Anbauflächen verwendet. Jetzt können auch während der Trockenzeit beispielsweise Mais, Bohnen, Gemüse und Fruchtbäume angebaut und bewässert werden. Diese Früchte und Gemüse bereichern die Ernährung der Familien, und darüber können die Frauen der Communities einen Teil der Ernte auf Märkten verkaufen und so etwas zusätzliches Einkommen generieren.
Die Ausgangslage bei den Projekten von Green Ethiopia sind kahle Hügel. Diese sind unproduktiv und können das Wasser nicht speichern. Den Feldern am Fuße der Hügel fehlt Feuchtigkeit im Boden. Die Gefahr von Erosion und Überschwemmungen in der Regenzeit ist groß, denn der Boden wird nicht durch die notwendige Vielfalt von Pflanzen geschützt und der Regen fließt oberflächlich ab, statt im Boden zu versickern. Dabei wird wertvoller Humus abgeschwemmt und Ackerland geht verloren. Diese kahlen Hügel sind der Beginn von Wüstenbildung.
Um dem entgegenzuwirken, produziert Green Ethiopia während der Trockenzeit über eine Dauer von ca. sechs Monaten Baumsetzlinge. Die Setzlinge müssen der Region angepasst und stark genug sein, nach der Regenzeit zu überleben. Nun werden die Böden für die Pflanzungen vorbereitet, damit die Setzlinge während der Regenzeit gut heranwachsen und die nächste Trockenzeit unbeschadet überleben. So wird z.B. der Boden gelockert, Pflanzenlöcher ausgehoben, Gräben gezogen und Terassen gebaut.
Die noch kleinen Setzlinge werden zu Beginn der Regenzeit ausgepflanzt und wachsen bei guter Vorbereitung und Bewachung (Schutz vor Viehfraß) innerhalb weniger Jahre zu Bäumen heran. Nach einem Jahr kommt das Gras zurück, nach zwei bis drei Jahren das Wasser in den Bächen und nach etwa fünf Jahren haben die Bäume bereits eine Höhe von ca. fünf Metern.
Hier erfährst Du alles Wesentliche über unsere Bäume
Wieso weshalb warum – hier verraten wir Dir alles, was Du schon immer über Bäume im Allgemeinen, deren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel und über unser Aufforstungsprojekt in Äthiopien wissen wolltest!
- Weshalb pflanzt Ihr eigentlich Bäume in Äthiopien und nicht anderswo?
Kaum ein anderes Land in Afrika hat in den vergangenen Jahrzehnten so viel von Dürren und Hungersnöten Schlagzeilen gemacht wie Äthiopien. Per Zufall lernten die Gründer unseres Projekt-Partners Green Ethiopia das Land vor 25 Jahren kennen und haben dabei insbesondere das Problem der Erosion mitsamt ihren Folgen erkannt – und wollten etwas dagegen unternehmen. So haben sie die Stiftung gegründet und in Äthiopien mehr als genügend unbewaldete Berghänge und Hügel vorgefunden, die es aufzuforsten galt und gilt.
- Welche Baumarten pflanzt Ihr dort an und weshalb?
Das sind vorwiegend einheimische und sogenannte area adaptete (zu Böden und Klima passende) Baumsorten. Diese Bäume können also im Klima und auf den Böden dieser Region problemlos wachsen und gedeihen.
Im ersten Jahr können häufig nur wenige verschiedene Baumarten gedeihen (sogenannte pioneer species, die trotz erodiertem Boden und fehlendem Schatten älterer Bäume anwachsen können). Aber bereits ab dem zweiten Jahr wollen wir möglichst Mischwälder aufforsten. Ganz wichtig sind beispielsweise auch Legumiosen, d.h. stickstoffbindende Arten, welche den Boden mit Stickstoff anreichern und so für eine gute Bodenbeschaffung sorgen.
- Wie genau funktioniert das eigentlich mit den Bäumen und dem CO2?
Bäume wandeln in einem stetigen biochemischen Prozess (Photosynthese) die Energie des Sonnenlichts in Biomasse um. Dazu holt sich die Pflanze das dafür benötigte CO2 aus der Atmosphäre und Wasser aus dem Boden, dann wandeln sie diese beiden mit der Energie der Sonne um in Sauerstoff und Glukose (also eine Form von Kohlenstoff C), wobei das letztere für die Pflanze schließlich Wachstum und das erstere für uns Atemluft bedeutet. So kann man also sagen: Bäume binden CO2 und produzieren Sauerstoff.
Bäume produzieren aber nicht nur Sauerstoff, zusätzlich lassen sie auch Wasser verdunsten, das dann in der Nacht wieder als Tau kondensiert und dadurch den Boden mit Feuchtigkeit anreichert. So verbessern Bäume das ganze Mikroklima und bieten dadurch Lebensraum für eine Vielzahl von anderen Pflanzen und Tieren.
- Und wieviel CO2 absorbiert so ein Baum dann über die Jahre aus der Atmosphäre?
Die Menge hängt von der Baumsorte, vom Standort, dem Boden und weiteren Faktoren, wie Regenmenge und Sonnentagen ab. Studien äthiopischer Universitäten (u.a. Addis Ababa und Ambo), die teilweise direkt in unseren Aufforstungsgebieten die CO2-Bindung von Bäumen und Wäldern untersucht haben, zeigen, dass 180 Bäume während 10 Jahren im Schnitt eine Tonne CO2 binden.
- Wie regulieren Bäume den Wasserkreislauf?
Bäume und Wälder sind die besten Wasserspeicher. Bei Regenfall versickert das Wasser im humusreichen Waldboden und wird dort vom Wurzelgeflecht zurückgehalten (wenn keine Bäume da sind, läuft das Wasser oberflächig den Berg hinunter und verursacht Erosionsschäden). Nur ein kleiner Teil der jährlichen Wassermenge wird von den Bäumen selbst konsumiert, der grosse Teil fließt unter der Oberfläche nach und nach den Berg hinunter. Nach Wochen oder Monaten nährt es so dann Quellen am Fuße der Berge, und es entstehen Bäche und Teiche. Dieses Wasser kann nun von Menschen, Tieren und Pflanzen auch noch viele Monate nach Ende der Regenzeit genutzt werden.
- Wie groß sind Eure Bäume nach zwei, drei und fünf Jahren?
Das hängt von der Baumart, von der Bodenbeschaffenheit, von den Regenfällen und vom Klima ab. Akazien und Olivia z.B. wachsen eher langsam. Nach zwei Jahren erreichen sie eine Höhe von 30cm, nach fünf bis eineinhalb Meter. Andere Arten wie Hygenia, Prunus, Sesbania sind nach einem Jahr zwischen einem und eineinhalb Metern hoch und können in fünf Jahren schon eine Höhe von zehn Metern erlangen.
- Wie wird sichergestellt, dass die Bäume auch nachhaltig wachsen können und nicht wieder abgeholzt werden?
Green Ethiopia’s Aufforstungsgebiete werden während der fünf Jahre nach Pflanzung durch Wächter*innen geschützt, um das Eindringen von Menschen und Nutztieren zu verhindern. Zur großen Freude der Organisation versuchen nämlich schon nach wenigen Jahren Wildtiere einzudringen – ein gutes Zeichen für die Biodiversität!
Gleichzeitig vereinbaren die Bauern und Bäuerinnen der Umgebung, wie sie die natürlichen Ressourcen nutzen können und dürfen. Das beinhaltet insbesondere Gras schneiden das im Wald zwischen den Bäumen wächst, aber auch einfache Bewässerungsmethoden (Gravity irrigation) in der Trockenzeit, oder Aufstellen von Bienenkästen (dank der Blüten siedeln sich sehr schnell Bienen und andere Insekten an).
Dabei ist es immer ganz wichtig, dass der Wald und die Bäume geschützt werden, es dürfen nur die ‘Früchte des Waldes’ geerntet werden. Somit trägt der Wald sehr direkt zur Verbesserung der Lebenssituation bei, was Dank den vereinbarten Schutz- und Pflegemaßnahmen zum langfristigen Fortbestand der Wälder beiträgt.
- Wie hoch ist das Waldbrandrisiko im Projektgebiet?
Die Waldbrandgefahr ist gering. Waldbrände gab es zwar schon, z.B. durch Blitzeinschläge zu Beginn der Regenzeit, wenn die Wälder noch sehr trocken sind. Auch gab es vor Jahren einen Fall, bei dem während politischer Unruhen Wald absichtlich in Brand gesetzt wurde. Brandrohdung um Kulturland zu gewinnen gibt es in diesen Gebieten aber nicht, das ist vom Staat verboten und wird geahndet.